European Market Outlook for Battery Storage 2025–2029: Die wichtigsten Zahlen im Überblick

Branchenneuigkeit – 13. Mai 2025

Die ees Europe 2025 in München war der zentrale Treffpunkt für zukunftsweisende Einblicke in innovative Speicherprojekte, neue Produkte, aktuelle Forschungsergebnisse und Strategien rund um Batteriespeicher. Besonders hervorzuheben war die Konferenzsession „Zukunftstrends: Marktentwicklungen und relevante Anwendungsmöglichkeiten“ am 6. Mai 2025 im Rahmen der begleitenden ees Europe Conference.

In dieser Session präsentierte der Branchenverband SolarPower Europe eine exklusive Vorschau auf den neuen „European Market Outlook for Battery Storage 2025–2029“, der im Rahmen von The smarter E Europe veröffentlicht wurde. Der jährlich erscheinende Bericht analysiert die Entwicklung des europäischen Marktes für Batteriespeicher und bietet tiefgehende Einblicke in zentrale Anwendungsbereiche wie Großspeicher, industrielle und gewerbliche Speicherlösungen sowie Heimspeicher.

Neben fundierten Marktprognosen für verschiedene Szenarien enthält der Bericht auch konkrete politische Handlungsempfehlungen zur Förderung von Batteriespeichern in Europa. Die vollständige Ausgabe steht kostenfrei über The smarter E Digital zum Download zur Verfügung. Die wichtigsten Prognosen und Trends für den Zeitraum 2025 bis 2029 sind in diesem Artikel kompakt zusammengefasst.


Rückblick auf den europäischen Batteriespeichermarkt 2021–2024

Nach drei Jahren dynamischen Wachstums hat sich der Ausbau von Batteriespeichern in Europa im Jahr 2024 spürbar verlangsamt. Zwischen 2021 und 2023 hatte sich die neu installierte Kapazität nahezu jährlich verdoppelt. Im Jahr 2024 stieg sie hingegen nur noch um 15 Prozent auf 21,9 GWh – im Vergleich zu 19,1 GWh im Jahr 2023.

Das rasante Wachstum bis 2023 lässt sich vor allem durch die stark gestiegenen Strompreise erklären: Zwischen Juni 2021 und März 2023 kletterten die Strompreise in der EU erheblich – für nicht-private Verbraucher um 131 Prozent, für private Haushalte um 79 Prozent. Dieses Preisniveau machte Batteriespeicher wirtschaftlich besonders attraktiv. Im Zeitraum von Juni 2023 bis Juni 2024 sanken die Strompreise jedoch wieder deutlich: Nicht-private Verbraucher zahlten rund 22 Prozent weniger, private Haushalte etwa 9 Prozent weniger. Diese Entspannung auf dem Energiemarkt bremste die Dynamik beim Ausbau von Batteriespeichern spürbar.

Der Marktanteil von Heimspeichern lag 2024 bei 57 Prozent, mit einer installierten Kapazität von 10,8 GWh (2023: 12,2 GWh). Der Anteil gewerblicher Speicherlösungen blieb mit stabilen 10 Prozent konstant; in absoluten Zahlen stieg ihre Kapazität leicht von 1,9 GWh (2023) auf 2,2 GWh (2024). Der Anteil der Großspeicheranlagen wuchs deutlich auf 33 Prozent (2023: 29 Prozent) – mit einer installierten Kapazität von 8,8 GWh, fast doppelt so viel wie im Vorjahr mit 4,9 GWh. Diese Zahlen zeigen: Während der Heimspeichermarkt 2024 erstmals an Schwung verlor, etablieren sich Großspeicher zunehmend als Wachstumstreiber des europäischen Batteriespeichermarkts.

Prognosen für die Jahre 2025-2029

Für das Jahr 2025 wird ein signifikanter Ausbau der Batteriespeicherkapazitäten in Europa erwartet: Die neu installierte Kapazität soll auf 29,7 GWh steigen – ein Zuwachs von 36 Prozent gegenüber 2024. Dabei verschieben sich die Marktanteile deutlich: Der Anteil der Großspeicher dürfte um 15 Prozentpunkte zunehmen, der Bereich der gewerblichen und industriellen Speicherlösungen (C&I) um 2 Prozentpunkte, während der Heimspeichermarkt voraussichtlich um 17 Prozent zurückgeht. Großspeicher werden im Jahr 2025 voraussichtlich zur treibenden Kraft des europäischen Marktes und könnten ein durchschnittliches jährliches Wachstum von rund 40 Prozent auslösen.

Bis 2029 wird mit einer weiteren Beschleunigung des Marktwachstums gerechnet. In Abhängigkeit vom Szenario könnten die jährlichen Neuinstallationen folgende Kapazitäten erreichen:
• Mindestszenario: 66,6 GWh
• Mittleres Szenario: 118 GWh
• Best-Case-Szenario: bis zu 183 GWh



Allein das mittlere Szenario entspräche einer Verfünffachung der installierten Gesamtkapazität im Vergleich zu 2024.

Für das Jahr 2029 rechnet SolarPower Europe mit einer installierten Gesamtbatteriekapazität von bis zu 400 GWh in Europa. Wahrscheinlicher sei jedoch ein Potenzial von über 200 GWh. Die jährliche Wachstumsrate neu installierter Batteriespeicher wird auf 40 bis 50 Prozent geschätzt.



Deutschland, Italien und das Vereinigte Königreich bleiben auch im Jahr 2025 die führenden Nationen im europäischen Batteriespeichermarkt und vereinen gemeinsam fast 70 Prozent der neu installierten Jahreskapazität auf sich. Deutschland hält mit 27 Prozent den größten Marktanteil, gefolgt von Italien mit 17 Prozent und dem Vereinigten Königreich mit 11 Prozent. Weitere wichtige Märkte sind die Niederlande mit 5 Prozent und Spanien mit 4 Prozent.

Bis 2029 wird sich die Marktverteilung voraussichtlich verschieben: Deutschland und das Vereinigte Königreich sollen dann jeweils einen Anteil von 19 Prozent halten, während Italien mit einem Anteil von 14 Prozent weiterhin eine zentrale Rolle spielt.

Im gesamteuropäischen Überblick wird erwartet, dass der Großspeichermarkt bis 2029 deutlich an Bedeutung gewinnt und mit einem Marktanteil von 69 Prozent dominieren wird. Der C&I-Sektor soll auf 17 Prozent anwachsen, während der Heimspeichermarkt voraussichtlich auf 14 Prozent zurückgeht. Der Rückgang im Heimspeichermarkt seit 2024 ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen: sinkende Strompreise, eine zunehmende Marktsättigung in bisher führenden Ländern, eine nachlassende Inflationsdynamik sowie anhaltend hohe Zinsen. All das hat den Anreiz zur Eigenverbrauchsoptimierung deutlich verringert.

Trotz der positiven Marktentwicklung betont SolarPower Europe, dass der europäische Batteriespeichermarkt noch schneller wachsen muss, um den steigenden Bedarf an Netzflexibilität zu decken. Für 2029 wird ein mögliches Gesamtvolumen von bis zu 400 GWh prognostiziert – ein ambitioniertes, aber notwendiges Ziel für die Energiewende.

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