The smarter E AWARD 2023: Finalisten präsentieren Lösungen für die Energiewelt von morgen

Pressemeldung – Donnerstag, 11. Mai 2023

München/Pforzheim, 11. Mai 2023 – Die Energiewirtschaft befindet sich weltweit im Umbruch. Eine Hauptrolle kommt hier der Photovoltaik zu, die laut einer Prognose der International Energy Agency (IEA) bereits im Jahr 2026 Erdgas und 2026 die Kohle als bislang größte Stromerzeuger ablösen wird. Aber auch Speicher, Elektromobilität und vernetzte Energielösungen sind entscheidend für das Gelingen unseres Umstiegs auf eine nachhaltige Energiewirtschaft. Die Energiewelt von morgen wird von visionären Unternehmen, technologischer Innovation und neuen Ideen und Konzepten abhängig sein. Die besten und innovativsten Neuentwicklungen aus diesen Bereichen sind für den The smarter E AWARD 2023 nominiert. Die Gewinner erhalten am 13. Juni, bereits einen Abend vor dem Messestart von The smarter E Europe ihre Auszeichnungen. Europas größte energiewirtschaftliche Plattform findet mit ihren vier Energiefachmessen Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe vom 14. bis 16. Juni auf dem Münchner Messegelände statt.

Intelligent, innovativ, interdisziplinär – The smarter E Europe beleuchtet als Europas größte energiewirtschaftliche Plattform die Kernthemen der neuen Energiewelt. Stets im Fokus: Solarenergie, Speichertechnologie, Energiemanagement und E-Mobilität. Aus branchenübergreifenden Projekten entstand 2018 der The smarter E AWARD. Der Innovationspreis zeichnet Unternehmen und Produkte aus, die an der die Energieversorgung von morgen arbeiten. Besondere Leistungen und Innovationen werden in der Kategorie „Outstanding Projects“ mit dem The smarter E AWARD in einem festlichen Rahmen ausgezeichnet.

Der Preis wird am 13. Juni um 18 Uhr im Internationalen Congress Center München (ICM) in Saal 1 verliehen. Dort werden im Rahmen der Innovationsplattform The smarter E Europe ebenfalls der Intersolar AWARD, der ees AWARD sowie erstmals der Power2Drive AWARD und der EM-Power AWARD überreicht.

Die Finalisten des The smarter E AWARD 2023

FENECON (Deutschland): A Powerful Energy Storage System for Electric Postauto Brugg (CH)
Am Schweizer Busbahnhof in Brugg wird ein modularer Speichercontainer genutzt, um in Verbindung mit einer Photovoltaikanlage die möglichst CO2-freie Versorgung einer Buslinie zu gewährleisten. Der kompakte, 10‘ Container beinhaltet Batterien mit einer Leistung von 352 Kilowatt (kW) und einer Kapazität von 328 Kilowattstunden (kWh). Das Open-Source-Energiemanagementsystem sorgt dafür, dass der Strom aus der Photovoltaikanlage auf dem Dach des Busbahnhofs zu 100 Prozent für die Busse genutzt wird. Das ganzheitliche Energiekonzept der ersten Ladestation für Elektrobusse in der Schweiz stellt sicher, dass die benötigte Ladeleistung stets bereitsteht und dennoch das Netz entlastet wird. Die zusätzliche Ladestation lässt den Einbau kleinerer Fahrzeugbatterien zu. Das spart nicht nur Geld, sondern auch Ressourcen. Der Speicher kann bei Bedarf auf bis zu 600 kWh Kapazität und bis zu 700 kW Leistung erweitert werden.

Fluence (USA): Luna and LAB Battery Storage Facilities
Ein aus zwei Batteriespeichern bestehender Komplex im kalifornischen Lancaster ermöglicht die Netzunterstützung bei hoher Auslastung und reduziert Stromausfälle. Zudem werden die Batterien zur Frequenzregulierung und Integration von erneuerbarer Energie eingesetzt. Die Anlage dient auch als Backup bei Netzausfällen. Das wesentliche Geschäftsmodell ist jedoch die Bewirtschaftung im Energie‑Arbitrage‑Markt. Die Volatilität der Strompreise an der Börse macht Batteriespeicherprojekte attraktiv, sodass diese sich mittlerweile selbst refinanzieren. Ermöglicht wird dies vor allem durch das softwaregestützte „Intelligent Bidding“, also die Bewirtschaftung des Speichers am Strommarkt. Die Anlage besteht aus dem ersten Projekt „Lancaster Area Battery“ (LAB) mit 508 MWh und 127 MW und dem später errichteten Luna Standalone-Speicherprojekt (Luna) mit 400 MWh und 100 MW. Insgesamt verfügt das Projekt über eine Speicherkapazität von 908 MWh bei einer Leistung von 227 MW. Damit ist es eines der größten Energiespeicherkomplexe weltweit.

HPS Home Power Solutions (Deutschland): multi-picea – Independent Commercial Property
Eine Photovoltaikanlage, kombiniert mit einem Wasserstoff-Stromspeicher, versorgt eine Gewerbeimmobilie in Meckenheim bei Bonn komplett CO2-frei mit Strom und Wärme. Der Speicher wird mit den Überschüssen einer 98 Kilowatt-Peak (kWp) großen Photovoltaikanlage, die sich sowohl auf dem Dach als auch an der Fassade des Gebäudes befindet, aufgeladen. Damit ist das Gebäude dank erneuerbarer Energie vollständig autark. Die bei der Umwandlung von Wasserstoff entstehende Wärme wird von zwei Wärmepumpen genutzt. Angetrieben werden diese mit der rückverstromten Energie, die im Laufe des Sommers in Form von Wasserstoff in Flaschenpaketen zwischengespeichert wird. Auch wenn der sehr große Investitionsbedarf zeigt, dass diese Langzeitspeicherung wirtschaftlich schwierig ist, handelt es sich um ein Vorzeigeprojekt, das die derzeitigen technischen Möglichkeiten demonstriert und einem großen Kundenkreis in der Praxis nahebringt. Das eingesetzte System ist kaskadierbar.

Maschinenfabrik Reinhausen (Deutschland): FlexNet EkO
In diesem Forschungsprojekt in Bobritzsch-Hilbersdorf werden Technologien entwickelt, mit deren Hilfe sich der wachsende Anteil erneuerbarer Energie in die Ortsnetze integrieren lässt und diese Netze über optimierten Betrieb zukunftsfähig gemacht werden. Durch solche Konzepte ist es möglich, den Ausbau von Mittel- und Hochspannungsnetzen zu reduzieren. Das Einspeisen von Solarstrom und das Laden von Elektrofahrzeugen kann in lokalen Netzen stattfinden. Darüber hinaus können Kosten für Bereitstellung von Blindleistung vermieden werden. Durch einen solchen Betrieb werden eine höhere Stromqualität (stabile Spannung, stabile Frequenz, keine Störungen) und die längere Lebensdauer der Geräte im Netz erreicht. Im konkreten Fall werden die Ortsnetze nicht wie bisher üblich über Trafos versorgt, sondern über Umrichter entkoppelt. Dadurch können in bestimmten Teilbereichen des Netzes andere Frequenzen verwendet werden als die üblichen, um so bestimmte Verbraucher oder Verbrauchergruppen separat zu beliefern.

(re)energisa (Brasilien): Vila Restauração Amazon Microgrid: Clean and Reliable Energy for all:
In diesem Projekt in Brasilien wurde die komplette Stromversorgung eines Dorfes auf erneuerbare Energien umgestellt. Die elektrische Energie steht den 200 Familien nun 24 Stunden am Tag zur Verfügung und zu wesentlich geringeren Kosten als der nur dreistündige Betrieb klassischer Verbrennungsgeneratoren zuvor. Dafür wurde ein Hybridsystem aus Photovoltaik (325 kWp) und Lithiumspeicher (829 kWh) installiert, das durch zwei Generatoren mit 116 Kilovolt-Ampere (kVA) ergänzt wird. Diese Generatoren werden mit Biodiesel aus regional produziertem Palmöl betrieben und dienen vor allem als Reserve. Sie starten automatisch, sobald der Ladestand der Batterie zu niedrig ist. Abgerechnet wird über ein digitales Zahlungssystem, das eine Obergrenze für den Energieverbrauch beinhaltet und diesem Projekt einen sozialen Aspekt verleiht. Um langfristig eine nachhaltige Versorgung zu gewährleisten, gibt es für jeden Wohnsitz eine Verbrauchsbegrenzung von 80 kWh im Monat. Verbraucher, die diese Grenze überschreiten, werden über einen Fernbefehl in ihrem intelligenten Zähler vorübergehend abgeschaltet.

Sungrow Floating PV (China): EGAT Sirindhorn Dam Floating Solar Hybrid Project
Auf dem Sirindhorn Speicherstausee in Thailand wurde eine 58,8 Megawatt-Peak (MWp) Floating‑Photovoltaik‑Anlage errichtet. Sie ist die weltweit größte ihrer Art. Die schwimmende Solaranlage besteht aus sieben Feldern, jedes Feld hat eine Leistung von 8,4 MWp. Insgesamt sind 144.420 Photovoltaikmodule installiert. Die PV-Anlage korrespondiert mit dem dortigen Wasserkraftwerk in einem integrierten Energiekonzept. Ausgestattet mit einem Energiemanagementsystem, werden die beiden Erzeugungsformen an den schwankenden Bedarf angepasst. So wird unabhängig von der Einstrahlungsintensität kontinuierlich Strom erzeugt. Das Hybridkraftwerk verringert mit seiner jährlichen Kapazität von etwa 55 Millionen kWh den CO2-Ausstoß um rund 47.000 Tonnen pro Jahr.

Wallbox Charger (Spanien): SIRIUS by Wallbox
Für den Firmensitz von Wallbox in Barcelona wurde ein stationärer Speicher mit den Batterien von 23 Nissan „Leaf“ der Firmenflotte ergänzt, die über bidirektionale Wallboxen angebunden sind. Gespeist wird der stationäre Speicher mit einer Leistung von 250 kW und einer Kapazität von 560 kWh zudem durch eine 156 kWp große Photovoltaik-Anlage. Die Solarenergie wird vorrangig außerhalb der Spitzenzeiten zum Aufladen der Elektrofahrzeuge und der stationären Batterien genutzt. Dieses Konzept wurde umgesetzt, nachdem das Unternehmen seinen Hauptsitz um 11.000 Quadratmeter und 650 Arbeitsplätze erweitert hatte. Der 173-kW-Netzanschluss hätte nicht mehr ausgereicht, die Netzinfrastruktur hätte zu deutlich höheren Kosten aufgerüstet werden müssen. Durch diese Lösung konnten die Abhängigkeit vom Stromnetz um 50 Prozent reduziert und die Eigenverbrauchsquote um 50 Prozent erhöht werden. Das intelligente Energiemanagementsystem mit flexiblem Verbrauch, auch Lastverschiebung genannt, vermeidet zudem den Bezug von Strom zu Zeiten hoher Energiepreise.

Weitere Informationen zu den Awards unter:
www.TheSmarterE-award.com
www.intersolar-award.com
www.ees-award.com
www.powertodrive-award.com
www.em-power-award.com

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