Ladeinfrastruktur in Deutschland

Markttrends – 04. Januar 2022

Im vergangenen Jahr gelang der Elektromobilität der endgültige Durchbruch. Die Zahl der neu zugelassenen E-Autos stieg weltweit rasant an, in Deutschland übersteigt die Anzahl der monatlichen Neuzulassungen mittlerweile sogar die der Verbrenner. Viele große Autohersteller wie Volvo, Volkswagen oder BMW haben angekündigt, ihre Investitionen in Lithiumbatterien und elektrisch betriebene Fahrzeuge massiv auszuweiten. Die Entwicklung der Ladesysteme bildet diesen Aufwärtstrend mit ab. Die Zahl der Hersteller und Anbieter hat sich deutlich vergrößert, die Vielfalt der Produkte im Markt steigt stetig an. Das zeigt sich auch in der aktuellen Version der Marktübersicht Ladysysteme : Mit über 250 Produkte von 84 Original-Herstellern finden sich doppelt so viele wie in der letzten Ausgabe vom Mai 2021.

Die großen Profiteure sind dabei die Kunden: Eine noch breitere Auswahl an Produkten bedeuten sinkende Kosten und vielfältigere Anwendungsmöglichkeiten. Öffentliche Ladepunkte werden stark an Bedeutung gewinnen. Die meisten Ladevorgänge bleiben jedoch im privaten Raum, zu Hause oder auf dem Firmengelände. Aber auch der Einzelhandel und Supermarktketten sind aufgefordert, Ladeinfrastruktur auf ihren großen Parkplätzen aufzubauen. Nach der Nationalen Leitstelle für Ladein-frastruktur (Deutschland) wird dieser Anteil mit rund 80 Prozent auch in den kommenden zehn Jahren weiter überwiegen. Gerade für die Versorgungssicherheit ist es jedoch wichtig, dass das jeweilige Land zusätzlich zu diesen Angeboten eine flächendeckende Grundversorgung bietet, vor allem mit Schnellladesäulen auf öffentlichen Flächen und an Straßen. Wer zudem von den attraktiven Förderungen profitieren will, muss dabei auf zukunftsweisende Kriterien wie die Steuerbarkeit der Ladelösungen und die Verwendung von Strom aus erneuerbarer Energie achten.

Mittlerweile ist die Installation einer Wallbox bei privaten Photovoltaikanlagen beinahe Standard, ebenso wie ein Stromspeicher. Die neue Bundesförderung in Deutschland unterstützt den Umstieg auf E-Autos, um den Eigenverbrauch des Sonnenstroms zu optimieren. Auch bei gewerblichen Solaranlagen wird sich dieser Trend bald be¬merkbar machen, zumal einige Bundesländer bereits spezielle För-derprogramme für gewerbliche Ladesäulen aufgelegt haben.

Im öffentlichen Raum geht der Trend zu DC-Systemen (CCS, CHAdeMO), die sehr hohe Ladeleistungen anbieten. Sie dominieren vor allem an Autobahnen, wo die Nutzer hohe Reichweiten und kurze Ladezeiten erwarten. 150 Kilowatt oder mehr sind die Regel. Zudem steigt die Zahl der Anbieter von mobilen Hochleistungssystemen, die mächti¬ge Stromspeicher mit DC-Ladepunkten koppeln, etwa für temporäre Veranstaltungen.

Perspektivisch wird die Ladetechnik im privaten und im gewerblichen Segment vornehmlich AC-gestützt installiert, wobei bei gewerblichen Flotten auch leistungsstarke DC-Systeme eine wichtige Rolle spielen. Im „halböffentlichen“ und öffentlichen Raum dürften DC-Systeme dominieren. Sie erlauben es, die Ladezeit möglichst gering zu hal¬ten, um die Ladeplätze effektiv zu nutzen – auch für Kurzzeit Parker. Durch die Vehicle2Grid Technologie, wie sie Volkswagen bereits im kommenden Jahr serienmäßig einsetzen will, werden für alle Betrei¬ber von AC und DC-Ladepunkte, sowie für die E-Mobilisten selbst nochmals weitere finanzielle Anreize für die Einbindung im Energiesystem entstehen.

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Pressemeldung Marktübersicht Ladysysteme

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